Apnoe-Tauchlehrer-Prüfung in Hyères

Blog zur Apnoe-Tauchlehrer-Prüfung des VDST

Vom 18. bis 25. September 2021 findet die erste von zwei Apnoe-TL-Prüfung des VDST in Hyères statt. Hier schildern sie ihre Erlebnisse vor, während und nach den Tauchgängen.

Samstag, 18. September 2021 und Sonntag, 19.09.2021

Anreisetag und 1. Arbeitstag mit Sonntagszuschlag

Nach einer langen Fahrt zur Côte d’Azur zur VDST A p n o e TL1-Praxisprüfung nach Giens wurde anstelle des Handschlags erstmal das Stäbchen in die Nase gesteckt (neumodische Begrüßung, ca. 2020 n.Chr.). Mit positiver Stimmung und negativen Ergebnissen ging es nach einer Erkundung der Tauchbasis mit Ehreninstruktor Hansi und einem leckeren Essen zügig ins Bett.

Es begab sich zu jener Zeit, wo es noch gefühlt Nacht war (07:00 Uhr), da zogen acht wagemutige Apnoeisten aus, um auf dem Dach der Tauchbasis Dehnübungen in Form von Yoga und πlates durchzuführen. Bei steifer Brise wurde nebenbei auch das Reflexzentrum, um wegfliegende Matten und Masken einzufangen sowie der Gleichgewichtssinn gestärkt. Gestärkt haben wir uns anschließend auch beim Frühstück, gefolgt von einer animierten Version zur Einführung des Verhaltens an Bord. Abschließend wurde das Handling der Apnoe-Bojen gebrieft.

Um 09:30 Uhr wurde es dann ernst: Tauchgangsvorbesprechung, Umziehen und Boarding des Zodiak. Bei starkem Wind kam es direkt nach dem Boarding zu einem außerplanmäßigen Crocs-über-Board Rettungsmanöver. Nach der kurzen Anspannung ging es mit langsamer Slalomfahrt um Kite-, Wind-, Foilsurfer bei unserer ersten Ausfahrt zu einer wind- und wellengeschützteren Bucht „Rabat“, heraus aus den bis zu drei Metern aufgetürmten Dünung.

Mit klarem Briefing versorgt hüpften wir in zwei Tauchgruppen (und Bojen) in das warme, blaue Meer – die erste Aufgabe: 20 Meter suchen. Gar nicht so leicht, die Bucht mochte in Rahmen der Landabschirmung einfach nicht weiter abfallen, sodass wir die Übungen dann bei 15 m durchführten. Diverse Tieftauchübungen zur Stärkung der Lunge und Partnersicherung standen auf dem Plan. Abschließend auch Rettungsübungen eines verunfallten Apnoetauchers mit verschiedenen Ansätzen. Der Wind frischte weiter auf und zwang uns leider nach nur einer Stunde Wasserzeit wieder in den geschützten Hafen anzufahren.

Den Nachmittag verbrachten wir dann im Pool des Campingplatzes. Statische Apnoeübungen und deren Absicherung standen hierbei im Fokus, während die anderen Gäste sich sonnend auf den Liegebänken befanden oder drumherum plantschten. Mit dem Durchtrennen von verschiedenem Tauwerk mittels diverser Schneidwerkzeuge und deren Handling brachten wir diese Einheit zum Abschluss.

Den Tagesabschluss brachte eine Theorieeinheit über Seemannschaft und einem geselligen Essen im Restaurant.

Text: Holger & Fabian

Montag, 20.09.2021

Der zweite Tag unserer Apnoe-Tauchlehrerausbildung begann pünktlich um 7:15 Uhr mit verschiedenen Bewegungsformen des Qigong. Holger als unser Co-Prüfer und TL3-Anwärter leitete uns gut durch ein interessantes Aufwärmprogramm, so dass wir alle entspannt und voller Energie in den Tag starten konnten.

Während des Frühstücks stellte uns Patrick – als für den Tag zuständiger Tauchlehrer vom Dienst – den heutigen Tagesablauf vor. Aufgrund der derzeitigen Wetterlage mit einer Windstärke von 5 bis 6 Bft und einer enormen Dünung wurden die geplanten Übungen kurzfristig etwas umdisponiert.

Um 9:30 Uhr legten wir mit dem Schlauchboot ab und fuhren – gewohnt schaukelig und eingeschränkt durch Wind und Welle – schon wieder die Bucht Rabat an. Dort angekommen, durften wir als Einstimmung die plötzlich um 5 Grad kältere Wassertemperatur zum Vortag genießen und haben dann dass Retten eines verunfallten Apnoisten aus einer Wassertiefe von 15 Metern verbunden mit Erste-Hilfe-Maßnahmen an der Wasseroberfläche simuliert. Hierzu gehörte, unter anderem, die Sicherung des Verunfallten an der Boje, das Abschleppen mit dem sicheren „an Bord bringen“ des verunfallten Apnoetauchers und anschließender Reanimation.

Nachdem alle Teilnehmer erfolgreich ihr Können beim Retten gezeigt hatten, bauten wir nach kurzer Pause als Gruppe einen Parkour für das Streckentauchen auf. Zum „gemütlichen“ Eintauchen starteten wir mit 50 Meter, bevor wird uns zum Abschluss an die sportlichen 60 Meter heranwagten.

Am späten Nachmittag wurde noch eine weitere Apnoe-Session am Pool angesetzt, um das Zeittauchen zu optimieren. Zum Abschluss des Tages gaben uns Ilona und Elof einen Einblick in Knotenkunde, bevor wird den anstrengenden Tag in einer locken Atmosphäre ausklingen lassen konnten.

Text: Patrick

Dienstag, 21.09.2021

Rodeoreiten, Strömung und Tieftauchen

Das Meer, unendliche Tiefen, wir schreiben das Jahr 2021. Dies sind die Abenteuer der VDST-Apnoeisten die mit ihre 8-MännIn starken Besatzung sieben Tage unterwegs sind um ferne Unterwasserwelten mit unendlichem Luftvorrat zu ergünden sowie neue Leistungen und tolle Erfahrungen zu sammeln.  Viele Seemeilen von der Tauchbasis entfernt dringen die Apnoeisten in Gewässer vor, die nie zuvor ein Mensch auf diese Art und Weise gesehen hat (frei nach Raumschiff Enterprise).

Tag 3: Nachdem der Mistral uns nun zwei Tage und Nächte um die Ohren geblasen hat, konnten wir mal wieder die Dachterrasse der Tauchbasis von Gigi und Hansi für einen achtsamen Sonnengruß und Dehnungs- und Atemübungen für das bevorstehende Tieftauchen nutzen. Und pünktlich zum Ende der Yogaeinheit strahlte dann sogar die Sonne über den Septemberhorizont.

Zwar hatte die starke Dünung der letzten Tage nachgelassen, aber auch bei kleinem Schwell wird jede Gleitfahrt zu einem wahren Rodeo-Ritt. Für die Kostenkalkulation unserer Ausbilder muss sicherlich noch einmal nachgerechnet werden, sind doch solch Vergnügungen auf dem Wulst des Schlauchbootes sonst nur in den Wildwasserbahnen teurer Vergnügungsparks inklusive.

Gut gerüttelt aber nicht geschüttelt hieß es erst einmal einen geeigneten Tauchplatz zu finden. Dies erwies sich aber als ziemlich schwierig, da an den ersten zwei Tauchplätzen die sehr starke Strömung jedes Apnoe-Tieftauchen eher in eine horizontale Übung versetzt hätte. Bekanntlich sind aller guten Dinge drei, und so fanden wir uns in unserer altbekannten Bucht der vorhergehenden zwei Tage wieder.

Die nächste Herausforderung, bei der die Besatzung, nun nach Zodiac-Ausstieg im Außeneinsatz eine entsprechende Tiefe im Wasser finden musste gelang gut, und mit dem Grundblei auf 25 Metern gelangen die Eintauchversuche gut. Mit zunehmendem Wind von Ost baute die Welle langsam, aber stetig, auf, sodass wir alle zuerst das Intervalltauchen angingen um dann jeweils den Maximaltieftauchversuch zu starten. Erfahrungsreich für alle war, dass Intervalltauchen hervorragend zur Vorbereitung auf die Tiefe geeignet ist.  Die Strömung war zum Schluss auch hier leicht zu spüren, und dank kräftigen Flossen-Warp-Antriebes (FWA) der ganzen Gruppe wurde das schwarze Mutterschiff erreicht, wo Käpt‘n Uli und seine Crew uns Einlass gewährten. In Gleitfahrt ging es zurück zur Basis, und die Tauchaktivitäten des Tages waren beendet.

Wie auf jeder VDST Ausbildung ist nach dem Tauchen vor den Referaten. Und so gab es nach dem Mittagessen noch ein Autogenes Training samt Traumreise mit eingebautem Tauchgang. Für so manchen schaffte es die Geschichte ins Unterbewusstsein vorzudringen, andere lauschten der Geschichte und dösten vor sich hin.

Und so entspannen wir hier noch kurz am Pool der Tauchbasis und schreiben diesen Blog, bevor wir dann vor dem Abendessen noch von unserem Cross-Over Kameraden in die Ausbildungskonzepte eines anderen Verbandes informiert werden.

Text: Ilona und Elof

Mittwoch, 22.09.2021

Um nicht aus der Übung zu kommen startete auch der Mittwoch mit einem Aufwärm- und Stretching-Programm, diesmal von Patrick. Er leitete uns durch diverse Dehn- und Atemübungen um uns auf die anstehenden Apnoeübungen vorzubereiten.

Nach einem reichhaltigen Frühstück wurden uns durch Ilona – als für den Tag zuständige Tauchlehrerin vom Dienst – die anstehenden Prüfungsteile vorgestellt. Hierzu gehörte zum einen das 60 Meter Streckentauchen auf einer Wassertiefe von rund 5 Metern und zum anderen das Intervalltauchen mit jeweils vier Abstiegen auf 17 Meter. Zwischen den Tieftauchgängen musste eine Oberflächenpause von 45-60 Sekunden eingehalten werden.

Um 9:30 Uhr legten wir mit dem Schlauchboot ab und fuhren – ihr ahnt es schon – mal wieder die Bucht Rabat an. Dort angekommen bauten wir in knapp 10 Minuten den Streckentauch-Parcours auf. Man kennt sich inzwischen ja aus. Dank der phänomenalen Einweisung durch Ilona haben wir alle gut in unsere wechselnden Rollen gefunden und ohne Verzögerung unsere Leistungen abrufen können.

Nach kurzer Pause an Bord wurden in den Tauchgruppen die Bojen für das Intervalltauchen aufgebaut. Trotz der kurzen Oberflächenpausen zwischen den einzelnen Abstiegen haben wir auch diese Aufgabe alle bestanden und damit fiel eine Menge Druck bei vielen von ab. Steht doch nur noch das Tieftauchen morgen an.

Nachdem uns Uli – als Bootsführer – wieder sicher an Land gebracht hat, folgte um 17:30 Uhr ein Vortrag von Cornelius über die Vorbereitungs- und Sicherungsmaßnahmen für das Streckentauchen im Freigewässer. Im Anschluss daran durften wir unser Wissen im Rahmen einer Theorieprüfung unter Beweis stellen, bevor wir den Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und netten Getränken ausklingen ließen.

Donnerstag, 23.09.2021

Steigen Sie ein, steigen Sie zu, hier können Sie was erleben. Bei uns gibt‘s Ramba-Zamba, in allen Varianten.
Steigen Sie ein, steigen Sie zu, jetzt oder nie, Anker frei, Taucher wir legen los.
Wollt ihr mehr? Bis jetzt war es gemütlich, also fangen wir mal an mit den abenteuerlichen Tauchprüfungen hier auf dem Rummelplatz in Giens, Südfrankreich.
Ab geht’s in die Tiefe, damit der Neo wieder sitzt. Ab geht’s zum Finale. (Frei nach der Bunder Kirmes in dem Geburtsort unseres TL3-Anwärters Holger)

Heute hat Käpt’n Uli seine Schützlinge zum altbewährten Apnoe-Freizeitpark in Giens eingeladen. Die letzten Tage sollten nur der erste Vorgeschmack auf die wahren Attraktionen gewesen sein, bei denen im Prüfungsmodus das letzte bisschen Adrenalin aus uns rausgekitzelt wurde.

Die Hauptattraktion, 25-Meter-Tieftauchen, steht auf dem Programm. Dies wurde angeboten an mehreren Stationen, die wir auch alle mitnehmen wollten, ohne Ausnahme. Denn was am Anfang nach einem leichten Ritt am Felsen ‚Les Fourmigues‘ aussah (per technischer Untersuchung von zwei unserer Ausbilder abgenommen), entwickelte sich durch auffrischende Brise in einen wahre Wildwasserbahn mit Schaumkronen und viel Wasser in Gesicht und Schnorchel.

Genug, die Karawane zieht weiter. Auf geht es in eine kleine Bucht um die Ecke. Hinein ins Vergnügen, gemeinsam suchen wir hier den nächsten Freefall. Am Ende dieser spannenden Fahrt noch gibt es noch eine gemeinsame Kraftanstrengung im Speedflosseln, um danach auch noch die Fahrt in unserer ‚Black Bombard‘ (unser Zodiac) zur nächsten Attraktion mitzunehmen.

Gemächlicher diesmal die Überprüfung der Risiken durch Verfangen an einer Leine und den Möglichkeiten der Selbstrettung oder der Partnerrettung. Auch diese Station wird von uns erfolgreich angegangen: Konsequenterweise muss ein Schneidwerkzeug bei Apnoetauchgängen dabei sein.

Die Kartographierung eines großen Unterwasserfahrgeschäfts mit dem Nervenkitzler „Darc Batman Cave“ ist die finale Attraktion. Ausgestattet mit Kompass, Lampe und Boje untersuchen wir hier alle Ecken und Winkel einer Bucht und enden in dunklen Grotten mit kleinen Stalaktiten und fledermausbehangen Gewölben. Spektakulär das Abtauchen in die Dunkelheit um in verschiedenen Luftlöchern aufzutauchen! Und wie immer bei Höllenfahrten (pardon, Höhlenfahrten) war der Rückweg faszinierend, wenn man ins blaue, sonnenbeschiene Freiwasser auftaucht.

Vier Stunden verbrachten wir insgesamt in unserem kleinen Vergnügungspark, und sind alle geschafft von den vielen Eindrücken und der körperlichen Anstrengung. Jetzt heißt es Mampfen, Blog schreiben und Kartographierung ins Reine übertragen.

Text: Ilona und Elof

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