Tauchlehrer-Prüfung in Hyères

Samstag, 28. September 2024

Nach langem Warten ist es endlich so weit: Die TL1-Prüfung 2024 des HTSV in Hyères kann starten! Das Ausbilderteam, bestehend aus mehreren TL3s, einem Taucharzt und einem TL3-Anwärter, sowie die 12 Prüflinge, sind alle gut in Südfrankreich angekommen.

Die Gruppe ist von Kiel bis Freiburg bunt gemischt. Auch zwei Hessen (für die HTSV-Quote) sind mit dabei.

Um 18:30 Uhr trafen sich alle zum ersten Mal an der Basis. Volker hieß uns herzlich willkommen, stellte den Basisleiter Hansi und das Ausbilderteam vor. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es weiter zum gemeinsamen Abendessen, bei dem Spaghetti mit Bolognese- oder Tomatensoße auf dem Menü standen. Hier hatten wir die Gelegenheit, unsere Tauchpartner und das Prüfungsteam für den morgigen Eingewöhnungstauchgang kennenzulernen.

Mit großer Vorfreude auf eine spannende und lehrreiche Woche ließen wir den Abend gemütlich ausklingen!

Sonntag, 29. September 2024

Wir starten unseren ersten Tag mit einem leckeren Frühstück, bestehend aus Baguettes und Croissants. Kurz nach 9 Uhr beginnt dann das Abenteuer „TL1- Prüfung Hyeres 2024“. Nach den Vorträgen unseres TL3-Anwärter Marco und der ersten Demonstration der Ausrüstung gab es für alle gemeinsames Mittagessen. Es wurden die thüringischen Mitbringsel (Bratwürste und selbsteingelegte Brätel, sowie vegetarische alternativen) gegrillt.

Gegen 14 Uhr ging es dann in den Bussen zum Hafen und das Boot wurde zum ersten Mal bestiegen.

Heute standen 1km schwimmen, 10m Apnoe tieftauchen und der Gewöhnungstauchgang auf dem Plan.

Beim Gewöhnungstauchgang standen die ersten Übungen, wie Bleicheck, Wasser-Nase-Reflex, das einhändige Maske ab- und aufsetzen , den langen Schlauch abgeben und das Boje setzen an. Zwischen den Steinen wurden während des Tauchganges auch schon erste Muränen gesichtet. Danach geht es wieder zurück zum Hafen. Wir haben heute festgestellt, dass wir unsere Abläufe an Bord des Schiffes noch optimieren müssen um schneller zu werden, aber dafür ist ja noch die ganze Woche Zeit. Nach der Rückfahrt gab es noch ein gemeinsames Abendessen und die Tauchgänge wurden noch gebrieft.

Montag, 30. September 2024

Der zweite Tag unserer TL * Praxisausbildung startete um 9 Uhr mit einem Referat von Sebastian zu dem Thema Tieftauchgang am Riff. Zudem wurden die Besonderheiten der Übung:“ Aufstieg ohne Flossenbenutzung in Sternformation“ erklärt. Anschließend fuhren wir zum Tauchplatz:“ Le sec aux Murenes“, welcher die Heimat vieler Langusten und Muränen ist. Dann folgte ein Abstieg auf 35m gefolgt von kleinen Übungen, wie Maske ausblasen, Flosse ausziehen und Knotenüben, sowie der besprochenen Aufstiegsübung. Darüber hinaus sahen wir auch, wie es der Name schon annehmen lässt, einige Muränen und Barrakudas.

Nach einer kurzen Mittagspause folgte das Referat von Elias zum Thema: „Rettung eines verunfallten Tauchers“. Danach stiegen wir aufs Boot und fuhren zu einer Ruhigen Bucht, bzw. einer unendlich scheinenden Seegraswiese. Der Tauchgang war geprägt von Vorübungen für die anschließende vollständige Rettungsübung. Diese bestand aus dem Aufsammeln und Aufsteigen des „verunfallten“ Tauchers mit anschließend Transport auf das Boot.

Alle haben überlebt und konnten sich somit auf das Abendessen freuen, bei dem uns typisch französische Küche serviert wurde.

Dienstag, 01. Oktober 2024

Heute trafen wir uns bereits 30 Minuten vorher, um auf Anraten der Prüfer uns besser abzusprechen, wie der Betrieb vor, auf und nach dem Boot optimiert werden kann. Kurze Diskussion und klare Absprachen und schon waren wir bereits In der Vorbereitung des Tauchgangs angekommen. Zunächst erfolgte ein Referat über den geplanten Wracktauchgang der Michel C auf 40 m. Informationen über das Wrack, die Besonderheiten beim Einstieg, der Ablauf eines Wracktauchgangs mit den Gefahrenbereichen und die Übung wurde erklärt. Es ging schon zügig los in einer optimierten Ordnung und Gigi fuhr das Boot zum Wrack. Die Touri-Gruppe setzte die Markierungsboje mit Göse und befestigte Sie am Wrack. Nacheinander konnten alle Prüflinge im Entenwatschelgang den Abstieg In die blaue Tiefe genießen. Mit einer Grundzeit von 15 Minuten, einem Conger, mehreren Zackenbarschen, Muränen und sonstigen Fisch ging es wieder die Steilwand hinauf vorbei an Gorgonien Hängen. Unter Einhaltung aller Dekostufen, dem setzen einer Boje ging es an die Wasseroberfläche. Schnell wurden wir vom Boot gesichtet und eingesammelt. Als alle Gruppen komplett waren ging es zurück. Eine kurze Mittagspause, Flaschenfüllen und schon waren wir bereit für den nächsten Vortrag über Ventilmanagement Flossentechniken und Grottentauchgang. Aufgrund der Windverhältnisse musste der ursprüngliche Plan etwas abgeändert werden, so dass wir zu dem Genuss verschiedener Grotten und einer reizvollen Unterwasserlandschaft kamen. In Felsspalten, Überhängen und den Grotten gab es viel zu entdecken. Es standen sechs verschiedene Grotten zur Auswahl, so dass jede Gruppe die 60 bis 70 Minuten Tauchgang genießen konnte. Natürlich waren Flossentechnikübung und Ventilmanagement mit eingebaut, so dass man sich auf die Grotten und deren Bewohner konzentrieren konnte. Bei zunehmendem Wind traten wir die Rückfahrt an, dann Abendessen und schon war der Tag auch schon wieder rum. Schön wars. 🤗

Mittwoch, 02. Oktober 2024

Ein weiterer erfolgreicher Tag in Hyères

Die Abläufe werden immer flüssiger: Alle wichtigen Aufgaben sind klar verteilt, was auch dem Prüfungsteam positiv auffällt. Es zeigt sich, dass die Prüflinge nicht nur an ihren Tauchfertigkeiten arbeiten, sondern auch gut organisiert sind.

Der Tag begann am Morgen mit einem Tauchgang zur „ Le Vapeur“, einem stark zerfallenen Dampfschiff aus dem 19. Jahrhundert, das auf etwa 30 Metern Tiefe liegt. Hier stand das Thema Luftmanagement auf dem Programm. Jeder Prüfling übergibt seinem Buddy den Hauptregler und anschließend wird zusammen weitergetaucht. Trotz der anspruchsvollen Bedingungen in dieser Tiefe lief die Übung reibungslos. Unter den verfallenen Bordwänden des Wracks entdeckten wir einige Muränen, Langusten und Conger, was für zusätzliche Begeisterung sorgte.

Nach dem Mittag folgte ein lehrreicher Vortrag von unserem Taucharzt Dirk Michaelis. Er sprach über die Sicherheit bei der Dekompression und stellte klar, dass Tauchcomputer zwar hilfreich sind, aber nicht alle Faktoren für eine sichere Auftauchgeschwindigkeit berücksichtigen.

Am Nachmittag ging es dann weiter zum bekannten „OK-Felsen“ (Le Rocher des Mèdes), wo die „Fuchsjagd“ geübt wurde. Dabei trennen sich zwei Buddy-Teams während des Tauchgangs etwa 10 Meter voneinander. Der hintere Buddy versucht ohne Regler die vordere Gruppe einzuholen, um dort Luft zu bekommen. Diese Übung wurde von allen gut gemeistert, auch die Absicherung durch den zweiten Buddy funktionierte einwandfrei. Danach konnten wir die vielen Fische und Korallen am Felsen bewundern.

Nach einer wilden Rückfahrt durch Wind und Wellen kehrten wir schließlich erschöpft, aber zufrieden zur Basis zurück und ließen den Tag beim gemeinsamen Abendessen gemütlich ausklingen.

Ein weiterer Schritt Richtung TL1 ist geschafft!

Donnerstag, 03. Oktober 2024

Nach einem Baguette-reichen Frühstück und einem Referat von Gunnar, ging es mit dem Boot zum Tauchplatz Escampo?

Dort führten wir einen Tauchgang mit Rettungsübung aus der Tiefe von 35m durch. Im Verlauf des Tauchgangs konnten wir eine Wand mit vielen gelbe Krustenschwämme bewundern. Der Tauchgang wurde von einem Aufstieg durch den Kamin (ein Felstunnel von 15 auf 8 Meter Tiefe) gekrönt.

Nach der Mittagspause und dem Referat von Otto zur Berechnung des Atemminutenvolumens ging es zum zweiten Tauchgang des Tages. Am Wrack “Le Ferrando” wurden verschiedene Flossentechniken vorgeführt und im Nachhinein anhand der verbrauchten Luft das Atemminutenvolumen bestimmt. Später zeigte Dirk uns noch verschiedene Ohrenspiegel und -kameras, die fleißig ausprobiert wurden.

Freitag, 04. Oktober 2024

Wie üblich trafen sich die Prüflinge bereits eine viertel Stunde vor der Zeit an der Basis, um die Aufgaben des Tages zu verteilen und damit einen reibungslosen Ablauf an und auf dem Boot zu organisieren. Jerik hielt das Referat für die Übung des Vormittagstauchganges, der zum L’ Escampo Barriou führte.
Die Anfahrt mit den Bussen der Basis verlief etwas holperig, da nur ein Bus zur Verfügung stand und dafür zweimal fahren musste. Bis der Bus ein weiteres Mal die Prüflinge ausspuckte, war die erste Hälfte im Boot schon fertig mit dem Aufrödeln der Ausrüstung. Das machte die Anfahrt zum Tauchspot sehr relaxed.
Die Prüflinge mussten hier einen Aufstieg unter Wechselatmung aus einer Tiefe von 35 m vorführen. Leider war der Seegang und die Wellen an diesem Vormittag zu stark, um noch einmal den Kamin wie am Vortag zu durchtauchen.
Die Abläufe rund um die Tauchgänge haben sich mittlerweile so gut eingespielt, dass die Mittagspause ungewohnt lange ausfiel und in den Mobilhomes das ein oder andere Nickerchen gemacht wurde.
Das Krafttanken und Entspannen wurde aber auch für den Prüfungstauchgang am Nachmittag benötigt. Orientierung bei einem Drifttauchgang stand auf dem Programm. Niklas briefte in seinem Referat vorher alle Prüflinge über die Aufgabe.
Das Boot setzte die Taucher am Le Sec de Gendarme ab und die Prüflinge mussten hier ihre Orientierungsfähigkeiten unter Beweis stellen. Als Ziel wurde der sogenannte OK-Felsen (erinnert aufgrund seiner Form an das Einhandzeichen für OK) an Le Rocher de Médes mit dem Kompass angepeilt und dann angetaucht. Leider befand sich die Ar Guevel nicht an der verabredeten Stelle, sodass am Ende die Gruppen an gesetzter Boje aus dem Wasser gefischt wurden.
Zur Abwechslung wurde an diesem Abend im Restaurant am Meer gegenüber der Tauchbasis gespeist. Man hatte die Wahl zwischen einem sehr leckeren Fischeintopf mit Muscheln, einer großen Schüssel Muscheln, oder Rindfleischstreifen.  Wer wollte, konnte vorher von der Terrasse des Restaurants einen wunderschönen Sonnenuntergang am Meer bewundern.